Ausbeutung

Einige Bemerkungen zur Entwicklung der Ausbeutung vor unserer Zeitrechnung

von P. D. Kulle

Kulle

Inhalt

 

  1. Persönliche Vorbemerkung
  2. Der Begriff der Ausbeutung
  3. Die Klassengesellschaft
  4. Entstehung
  5. Maßnahmen zu ihrem Erhalt
  6. Die Sklavenhaltergesellschaft
  7. Intellektueller Reflex
  8. Conclusio
  9. Persönliche Nachbemerkung

I. Persönliche Vorbemerkung

Wir, also ich und meine Sekretärin, werden uns bemühen, meine Forschungsergebnisse in Bezug auf menschliches Verhalten in gewohnt prägnanter und präziser Weise zu Papier zu bringen, obwohl der Verfasser unter einer tiefen Depression leidet. Dieser Gemütszustand resultiert aus der Erkenntnis, dass vermutlich1 Ausbeutung keine notwendige, sondern eine Glück2 retardierende Bedingung menschlichen Zusammenlebens ist und dass Alternativen zur Ausbeutung des Menschen durch den Menschen existieren, dass das Wissen darum in der Geschichte dieser Spezies aber immer nur kurzfristig aufblitzte und gegenwärtig praktisch nonexistent ist.
Diese Depression hat auch zur Folge, dass wir uns trotz großer Bedenken entschlossen haben, den Gegenstandsbereich unserer Untersuchungen mit Rücksicht auf unsere begrenzten Kräfte unzulässig einzuengen und auf Europa und dessen näheres Umfeld zu beschränken3. Dagegen betrachten wir es als legitim, unsere Forschungen auf den Zeitraum zu beschränken, den meine abendländischen menschlichern Historikerkollegen gemeinhin als „vor Christus“ bezeichnen. In den für unser Thema relevanten annähernd drei Jahrtausenden vor der Hinrichtung jenes Handwerkersohnes, der nicht zuletzt deshalb sterben musste, weil ihm Besitz und Kirchenfrömmigkeit verabscheuenswürdig waren, ist alles Entscheidende geschehen. Unserem psychischen Zustand ist die Tragödie gemäß, nicht die Farce.4

II. Der Begriff der Ausbeutung

Trotz meiner hohen Wertschätzung für die Forschungsergebnisse des Kollegen Marx definiere ich „Ausbeutung“ nicht als Resultat eines Prozesses, der die private Aneignung der materiellen Differenz von Gebrauchswert und Tauschwert der Ware Arbeitskraft beinhaltet, sondern als Aneignung der Arbeitsergebnisse anderer qua materieller Macht.5

III. Die Klassengesellschaft
a. Entstehung

Die Klassenspaltung einer Gesellschaft ist nur möglich in einer sogenannten Hochkultur.6 Ihre Teilung in Besitzende und Nichtbesitzende ist sowohl notwendige als auch hinreichende Bedingung der Ausbeutung, macht sie doch die Nichtbesitzenden davon abhängig, dass die Besitzenden ihrer bedürfen.7
In Stadtstaaten wie Ur, Uruk, Lagasch, Nippur und Kisch in Mesopotamien verzeichnen wir bereits im Jahr 2733 vor „unserer“ – i.e. der menschlichen – Zeitrechnung8 erstes Privateigentum9. 62 Jahre später ist im gesamten Zweistromland alles noch existierende Gemeineigentum privatisiert.
In Ägypten ist eine parallele Entwicklung nur wenig später zu beobachten: 2606 tritt Privateigentum an Grund und Boden an die Stelle des bisherigen „allen gemeinsamen Königsgutes“. In späteren Überlieferungen, z. B. aus Israel oder Griechenland, ist von Gemeineigentum schon gar nicht mehr die Rede.
Eigentumsverhältnisse erfordern juristische Verhältnisse, die ihnen entsprechen – es ist also nur logisch, dass weitere 50 Jahre danach, 2621, das Privateigentum in Mesopotamien für unantastbar und heilig10 erklärt wird.
Von solchen Entwicklungen profitieren Großgrundbesitzer, Händler, das Priestertum und das Königshaus – in der Regel in Personalunion.11 Da wir unsere Leser nicht unterfordern wollen, ersparen wir uns zu erklären, wer darunter leidet.

b. Maßnahmen zu ihrem Erhalt
In einer sozial gespaltenen Gesellschaft ist Appeasementpolitik notwendig. So werden zum Zwecke des Verbraucherschutzes z. B. in Mesopotamien 2580 für Kupfer, Wolle, Korn und Öl Höchstpreise festgesetzt, 2379 wird ein Höchstzins festgelegt – 20% für Silber, 33% für Waren -; und 2365 werden die Begräbniskosten um 80% gesenkt. In Athen sorgt Solon um 550 für einen allgemeinen Schuldenerlass, durch den viele Bauern aus Schuldknechtschaft und Hörigkeit befreit werden.12
Die folgenden Beispiele zeigen jedoch, dass die herrschende Klasse keinen Spaß kennt, wenn es nicht nur um Peanuts,13 sondern um ihr Eigentum geht: König Agias von Sparta wird 240 wegen seiner radikalen Bodenreformen von den Ephoren erwürgt; Tiberius Gracchus wird 133 mit 200 Anhängern ermordet, weil er mit einer Bodenreform versuchte, die verarmte und entrechtete Landbevölkerung wieder zum Träger des Staates zu machen. Ähnlich liegt der Fall des Katilina, der als Politiker Bodenreform und Schuldenerlass anstrebte, bei Wahlen unterlag, den Aufstand probte und 62 mit seinen Verbündeten dabei ums Leben kam. Die Liste ist verlängerbar.
Auch benötigt eine solche Gesellschaft ein Straf- und Zivilrecht, das von den herrschenden Rechts- und Besitzverhältnissen ausgeht und bei den Beherrschten nicht etwa ketzerische Gedanken aufkommen lässt wie Konnotationen von Eigentum und Diebstahl.14 Dergleichen besorgte schon frühzeitig bekanntermaßen Hammurabi (1760 – 1686), Kaiser von Assyrien, aber vor ihm vermutlich viele andere Herrscher. Ähnlich wie Uru-Kagina15 2363 publizierte er seine Gesetze nicht als Produkte menschlichen Willens, sondern als göttliches Gebot, um ihnen mehr Gewicht zu verschaffen.16

IV. Die Sklavenhaltergesellschaft

Die Einführung der Sklaverei in einer Klassengesellschaft ist der zweite Schritt zum Untergang des Gemeinwesens, besagt sie doch, dass die Besitzenden der „freien“ Nichtbesitzenden nicht mehr bzw. immer weniger bedürfen. Sklaverei stellt also Sprengstoff im doppelten Sinne dar: Sie vertieft die soziale Spaltung der Gesellschaft, und die hohe Zahl der Sklaven mit ihrem Potenzial zum Widerstand bedroht die Gesellschaft insgesamt.
Sklaverei entwickelt sich in der Antike schnell – so umfasst die Mitgift der Mitanni-Prinzession Gilu in Mesopotamien im Jahre 1403 317 Sklavinnen17. Wenige Jahrhunderte später ist der Zerfall der Gesellschaft nicht mehr aufzuhalten; er ist bedingt durch das schnelle Anwachsen der Zahl der Sklaven.18
Eine nur geringe Rolle spielt die Sklaverei in Ägypten und Israel, obwohl wir uns des Eindrucks nicht erwehren können, dass die Geschichtsschreibung die tatsächlichen Gesellschaftsverhältnisse nicht immer zureichend wiedergibt. Während zum Beispiel israelitische Überlieferungen19 voll sind mit Schilderungen von der qualvollen „Babylonischen Gefangenschaft“ des jüdischen Volkes, wird der Tatsache, dass eben diese Gefangenen, 42000 Köpfe stark, bei ihrer Rückkehr aus der Gefangenschaft im Jahre 537 7500 eigene Sklaven mitbrachten, in der Regel höchstens eine Fußnote gewidmet.
Eindeutig gravierend stellt sich das Problem der Sklaverei in Griechenland dar. Die Bedeutung der Sklavenfrage lässt sich unter anderem an wiederholten Bemühungen zu ihrer Lösung erkennen, vorrangig an den Versuchen, die Zahl der Sklaven zu begrenzen. So wird bereits 588 in Korinth die Anschaffung von weiteren Sklaven verboten, und 509 erhalten in Athen zahlreiche Sklaven Freiheit und Bürgerrecht. Diese Maßnahmen vermögen jedoch nicht zu verhindern, dass 450 in Korinth die Zahl der Sklaven die der freien Bürger übersteigt. 377 kommen in Athen zehn Sklaven auf einen Bürger.
Angesichts dieser Zahlen löst es Erstaunen aus, dass die Sklaverei keine Erosion der griechischen Poleis20 bewirkt hat. Die Annalen verzeichnen lediglich einen erfolglosen Sklavenaufstand (494) und die Flucht von 20000 Sklaven aus Athen (413). Erlaubt sei jedoch die Vermutung, dass der der griechischen Gesellschaft inhärente Sprengstoff sehr wohl explodiert wäre, wenn nicht ein Dritter vorher die Zerstörung übernommen hätte: das Römische Imperium.
Obwohl erst im Jahre 140 die Zahl der Sklaven die der Freien im Römischen Reich übersteigt, kommt es lange vorher zu Sklavenerhebungen. Schon 419 scheitert in Rom ein Sklavenaufstand; 198-196 vereinigen sich Sklaven in mehreren Teilen Italiens (Latium, Etrurien) zu aussichtslosen Freiheitskämpfen, 185 wird eine Erhebung in Apulien niedergeschlagen. Sucht man nach Gründen für dieses verzweifelte Aufbegehren einer schlecht ausgerüsteten Minderheit, so empfiehlt sich ein Blick in eines der Werke Catos des Älteren (234 – 149), „Über den Landbau“. Darin gibt er Ratschläge für Gutsherren und empfiehlt die rücksichtslose Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft als wichtige Voraussetzung für Rentabilität.
Ernster wird der Fortbestand des römischen Staates zwischen 136 und 71 gefährdet. Wiederholt erschüttern Aufstände das Reich, nicht nur im italischen Kernland, sondern auch in den Kolonien, und die Aufständischen sind nicht nur Sklaven, sondern auch Proletarier, die sich zu Hunderttausenden vereinen und zum Teil jahrelang große Gebiete kontrollieren. Angesichts exzessiven Großgrundbesitzes und in Anbetracht riesiger Mengen importierten Getreides aus den Kolonien zum Nulltarif bleibt der Plebs ebenso wie den Sklaven nichts anderes als die Vision einer anderen Gemeinschaft. Aber eben daran, an der mangelnden Vision, scheitern diese Erhebungen; eben deshalb ist es den römischen Heeren möglich, selbst einen Aufstand wie den des Spartakus ohne Probleme zu beenden.21

V. Intellektueller Reflex

„Die Vornehmen sind voll Klagen und die Geringen voll Freude. Gold und Lapislazuli sind um den Hals der Sklavinnen gehängt und die einstigen Herren verrichten niederste Sklavenarbeit. Der Reiche schläft durstig, und wer ihn sonst um die Neige bat, trinkt jetzt starkes Bier. Diejenigen, die früher Gewänder besaßen, sind jetzt in Lumpen, die Armen aber besitzen Herrliches. Jede Stadt sagt: Lasst uns die Mächtigen aus unsrer Mitte vertreiben. Alles dreht sich wie eine Töpferscheibe.(Ipuwer , 2273 – 2188)

Revolutionäre Werke wie das des ägyptischen Dichters Ipuwer sind selten. Wesentlich häufiger sind Klagen über die herrschenden Zustände.22 Diesen Texten ist jedoch gemeinsam, dass sie Werke der Literatur sind.
Dichter bzw. Schriftsteller als Gesellschaftskritiker sind ebenso für das ägyptische Reich wie auch für das frühe Griechenland typisch. Wir erwähnen hier nur Hesiod (753 – 680), der als erster Dichter Griechenlands die bedrückte Lage der verarmten Bauernschaft thematisiert, Archilochos (705 – 637), Sohn eines Sklaven, der die Klassenteilung der Gesellschaft anklagt und – welch kühner Gedanke – die Forderung nach freier Entfaltung der Persönlichkeit erhebt, und schließlich Äsop (636 – 564), der sich in zahlreichen Fabeln für die Rechte der Armen einsetzt.23
In den griechischen Stadtstaaten werden die gesellschaftskritischen Dichter bald von anderen Intellektuellen abgelöst: den Philosophen. Anthistenes, Phaleas, Plato, Diogenes, Zeno, Euhemeros, Dikäarch und Chrysipp – welche eine illustre Reihe von Denkern vom 5. bis zum 3. Jahrhundert, welche eine Fülle von Ideen! Da stellt Dikäarch fest, dass die Existenz von Privateigentum einen Abfall vom Naturgesetz bedeute, und Plato kommt zu dem Schluss, Klassengegensätze und Privatbesitz seien die Ursachen für die Fehler einzelner wie auch der Gemeinschaft. Besitz und Genuss, ergänzt Anthistenes, seien die Hauptübel der Menschheit. Aus der Kritik erwachsen produktive Forderungen: Notwendig seien die Veränderung der Besitzverhältnisse (Phaleas) und Gütergemeinschaft (Diogenes). Ob das neue Gemeinwesen nun die Form eines Inselparadieses (Euhemeros) oder eines Weltreiches (Zeno, Chrysipp) annehmen soll – kommunistische Eigentumsverhältnisse und selbst-bewusste Menschen24 sind allen Utopien gemeinsam.25
Eine völlig andere Quelle der Gesellschaftskritik finden wir in Israel vor. Ahia, Elias, Elisa, Amos, Jesaja, Hesekiel – hier sind es die Propheten, die sich gegen die Reichen aussprechen und für die Rechte der Armen eintreten. Natürlich haben die oben Genannten einen deutlich engeren Denkhorizont als die griechischen Philosophen, die, wie z. B. Euphemeros, Götter als idealisierte Menschengestalten deuten. Die Propheten sind gefangen in der Überzeugung, einem Gott zu dienen, der exklusiv ein Volk, nämlich das, dem sie angehören, als das seine auserwählt hat, und betrachten es als ihre Aufgabe, dem Volk und dessen Herrschern den Willen dieses Gottes kundzutun. So verkündet etwa Amos (802 – 745), Jahwe sei der Herr der Welt und das Volk Israel dazu berufen, seine Herrschaft über die Erde zu verbreiten. Gleichzeitig tritt er für die Rechte der Armen ein – ein wenig einleuchtendes Doppelziel.26
Dichter, Philosophen, Propheten – vertreten sind damit Ästhetik, Ethik und Religion. Nota bene – Jahrhunderte lang, Jahrtausende lang treten die intelligentesten Vertreter der Menschheit27 einer unsinnigen Ökonomie auf Ebenen entgegen, die mit ihr nichts, aber auch gar nichts zu tun haben! Der Versuch, Ausbeutern ihr Verhalten mit der Vorhaltung der Menschenrechte auszutreiben, ist eher zum Scheitern verurteilt als Don Quichottes Kampf gegen die bekannten Windmühlenflügel. Nur eine korrekte wirtschaftswissenschaftliche Argumentation könnte hier Erfolg haben.28

Kulle

VI. Conclusio

Wir müssen zugegeben, dass wir die Unfähigkeit menschlicher Kritik nicht beweisen wollten, weil wir sie am Beginn dieser Arbeit noch nicht ins Kalkül gezogen haben, dass wir sie aber leider wissenschaftlich korrekt beweisen mussten. Also doch: QED.

VII. Persönliche Nachbemerkung

 

  1. Der Verfasser leidet immer noch unter Depressionen und zusätzlich unter Übelkeit.
  2. Ich danke dem Kollegen Peters für die Zurverfügungstellung29 etlicher Daten und Zusammenhänge.
  3. Ich danke, wie immer, meiner Sekretärin.

 


Fußnoten:

1 Diese Vermutungen beziehen sich selbstverständlich auf Menschen. Wir müssen zugeben, dass die menschliche Psychobiologie sich dem bärischen Verständnis weitgehend verschließt. Allerdings sind wir Bären in Hinblick auf unsere eigene mentale Gesundheit für dieses Faktum auch äußerst dankbar.

2 Selbstverständlich ist das bärische Interesse an menschlichem Glück marginal. Allerdings vermögen wir uns sehr gut vorzustellen, dass glückliche Menschen nicht auf die Idee verfallen, Bären zu jagen und zu töten, weil es ihnen Spaß macht.

3 Eine europazentrierte Sicht auf die Weltläufte ist zwar prinzipiell zulässig, sollte jedoch tunlichst unterlassen werden – die Kolonialgeschichte zeigt, wozu dergleichen führt!

4 Vgl. dazu meinen geschätzten Kollegen Karl Marx.

5 Mittels der Marx’schen Definition sind z. B. weder die ökonomischen Verhältnisse in der Sklavenhaltergesellschaft noch zahlreiche Erscheinungen der automatisierten Produktion und die Profitmaximierung im tertiären und quartären Sektor moderner Industriegesellschaften erklärbar. Genauere Erläuterungen hierzu müssen einer späteren wissenschaftlichen Arbeit vorbehalten bleiben.

6 Der Begriff der „Hochkultur“ bezieht sich ausschließlich auf von Menschen organisierte Gesellschaften. Er beschreibt ökonomische Beziehungen des ungleichen Austausches, bei denen der wertmäßig geringere Teil (z. B. Zauberheilung) als der wertmäßig/ideologisch höhere betrachtet und höher bewertet wird als zum Beispiel die Nahrungsmittelproduktion.

7 Dieses Abhängigkeitsverhältnis existiert natürlich auch vice versa, wird als solches in der Regel jedoch nicht wahrgenommen.

8 Im Folgenden werden wir in der Regel auf den Zusatz „vor unserer Zeitrechnung“ verzichten, wenn er selbstverständlich ist.

9 Mit Privateigentum ist hier selbstredend Privateigentum an Ressourcen gemeint, dessen Nutzung der Allgemeinheit dienlich sein könnte, also im weitesten Sinne an Produktionsmitteln, nicht privater Besitz.

10 Wir werden auch im Folgenden wiederholt feststellen, dass juristische und politische, also weltliche Belange religiöse Formen annehmen, und dergleichen ist auch im beginnenden 21.
Jahrhundert die Regel und mitnichten die Ausnahme. Wir überlassen es dem intelligenten Leser, nach geeigneten aktuellen Beispielen zu suchen.

11 So entsteht z. B. 2443 in Ägypten Großgrundbesitz. König Lugal-Anda von Lagasch (2449 – 2367), selbst Großgrundbesitzer und Großhändler, bedient sich der Priesterschaft, um die Bevölkerung effektiver ausbeuten zu können.

12 Parallelen zu aktuellen Formen moderner Sozialpolitik sind selbstredend nicht gegeben – schließlich gehört die freie Preisbildung zu den Grundpfeilern der Marktwirtschaft. (Ich glaube, der Chef meint das ironisch. Die Sekretärin)

13 vgl. den Flick-Bestechungsskandal

14 Vgl. Baboeuf (viel später)

15 2422 – 2360 König in Lagasch

16 vgl. Anmerkung 7

17 Tatsächlich spricht die uns vorliegende Quelle nur von weiblichen Sklaven. Der Prinzessin – wie auch unserer Fantasie – hätte es sicherlich besser gefallen, wenn auch männliche Sklaven zur Mitgift gehört hätten.

18 Dieses ursächliche Phänomen des Gesellschaftszerfalls wird uns auch im Folgenden noch begegnen. In Mesopotamien ist es unter dem Kaiser Asurbanipal zu beobachten, dessen übrigens lobenswerte bildungspolitische Anstrengungen – er veranlasste die erste planmäßig angelegte Bibliothek der Welt – die soziale Erosion seines Reiches nicht verhindern konnten.

19 Einschließlich des Alten Testaments

20 Das ist kein Tippfehler, sondern der Plural von Polis. Die Sekretärin.

21 Man könnte es allerdings als Problem bezeichnen, dass die Via Appia von Süditalien bis nach Rom danach im Abstand von 50 Metern von Gekreuzigten gesäumt war.

22 Vgl. Chun-Anup (2185 – 2123), Klage eines Bauern

23 Die wissenschaftliche Redlichkeit erheischt es leider, zumindest in einer Fußnote Tyrtaios (686 – 613) und Alkaios (639 – 562) zu erwähnen, die die Adelsherrschaft preisen und sich gegen jede Beteiligung des Volkes an der Regierung aussprechen.

24 Wir würden an dieser Stelle den Begriff der „allseits entwickelten Persönlichkeit“ verwenden, wenn er nicht durch den selbst ernannten „real existierenden Sozialismus“ bis zur Unkenntlichkeit entstellt worden wäre.

25 In seiner Begeisterung hat der Chef bei diesem Absatz die sonst gewohnte historische Korrektheit mitunter vermissen lassen. Die Sekretärin.

26 An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, ob Schizophrenie nicht eine notwendige Voraussetzung für die Dienstpostenbeschreibung eines Propheten ist.

27 Selbstverständlich gibt es dabei mehr als graduelle Unterschiede, vgl. z. B. Anmerkung 26.

28 An diesem Sachverhalt hat sich bis heute kaum etwas geändert. Der geschätzte Kollege Marx hat sich zwar bemüht, ökonomischen Entwicklungen mit ökonomischen Argumenten zu begegnen, er hat sich aber leider a) immer wieder von diesem Gegenstand ablenken lassen und ist b) zu früh gestorben.

29 Dem Chef muss es wirklich schlecht gehen – er lässt sich auch mit den besten Argumenten nicht davon abbringen, dieses Wortungetüm zu benutzen. Die Sekretärin.